Bilder, die manchen Betrachter verzückt haben und die über die Printausgabe der Lokalzeitung und das private Fotoarchiv hinaus auf weiteres Publikum warten:
Die Geschichte sowie Geschichten der Küche und ihrer Geräte zeigte der Geschichtsverein in seiner Ausstellung „Eigener Herd ist Goldes Wert“, die unter Federführung von Angelika Loewenheim im Stadtmuseum an der Marktstraße so viel Besucher anzog wie kaum eine andere Präsentation je zuvor.
Geistlicher Rat Pfarrer Werner Fey: Beerdigt auf dem Mainzer Hauptfriedhof am Dienstag, 9. April, eine Woche zuvor im Christophorus-Hospiz in Mainz-Drais gestorben und am 12. April 1933 in Mainz geboren: Daten, die allerdings wenig über ein erreignisreiches Leben aussagen.
Von Januar 1971 bis April 1995 als Pfarrer in der Mühlheimer Gemeinde St. Lucia aktiv führte er nicht nur eine Generation von Lämmerspielern zur Kommunion und Firmung, taufte und beerdigte, darunter über ein Dutzend verunglückter Jugendlicher, organisierte jährliche Zeltlager und zahlreiche Freizeiten, sondern brachte auch die Kerb als Kirchweih vom Platz am Feuerwehrhaus dahin zurück, wo sie in seinen Augen ihren Ort hatte: auf die Fläche vor der Kirche. In seiner letzten Veröffentlichung „Das Kreuz abschaffen?“, fast einem Vermächtnis gleichkommend, hatte er sich gewohnt bissig, aber auch fürsorgend, geäußert. Das Kreuz errege Anstoß und Widerspruch, betonte Werner Fey, der sich auch bei kirchenfernen Menschen Achtung und Respekt erworben hatte, weil er sich Entscheidungen selten leicht machte und vieles aus dem Glauben heraus begründen konnte. Dazu Erklärungen aus der Bibel lieferte. Er verwies auf das 1995 gefällte „Kruzifix-Urteil“ und stellte dem gegenüber, dass Flutwellen, Wirbelstürme, Terroranschläge, Arbeitslosigkeit und Ehescheidungen, die sich nicht gerichtlicht vebieten ließen, viele Lebens- und Berufserwartungen durchkreuzt hätten. Die christliche Verehrung des Kreuzes sei keine Lust am Untergang, sondern ziele auf Verehrung des Auferstandenen, der den Tod überwunden hat. Sie sei den Christen Gottes Kraft, erfordere jedoch die regelmäßige Teilnahme an der Liturgie.
100 Hunde und ihre Herrchen boten trotz Sonnenscheins der Kälte die Stirn und waren sich mit dem Fotografen einig: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Objektive, äääähhhh schlechte Kleidung, respektive ein zu kurzes Fell. Die Agility-Veranstaltung bei dem Verein für Deutsche Schäferhunde auf dem Vereinsgelände an der Badstraße hat inzwischen Tradition und lockt Hundefreunde weit über die Region hinaus an. Kaum verwunderlich, da die Organisatoren nicht nur professionell, sondern auch mit viel Herzblut den Tag mit Leben füllten.
29 Jahre Pfarrfrau in ein und derselben Gemeinde sind schon eine gehörige Stange Holz. Um so beachtenswerter, wenn sich die Gäste beim Festgottesdienst in der Gustav-Adolf-Kirche mit Lob über die im Hauptberuf als Grundschullehrerin in der Brüder-Grimm-Schule tätige Renate Rumpeltes übertrumpfen. „Hier warst Du über unzählige Jahr besonders für uns Kinder da“, sangen die Kleinen der Kinderkirche und zeigten damit den Arbeitsschwerpunkt der scheidenden Pfarrfrau auf. Ob Familiengottesdienste, Krippenspiele, Krabbel-, Bastel-, Kinder-, Theater- und Kochgruppen, kein kirchliches Themengebiet im Kinder- und Jugendbereich, in dem Renate Rumpeltes keine Akzente in der Friedensgemeinde gesetzt hätte.
Vor allem musikalisch gab es einiges zu berichten am Wochende. Seien es das Jubiläumskonzert zum zehnjährigen Bestehen der Sängervereinigung 1881 Hausen im Bürgerhaus, die Präsentation „Wir stechen in See“ des Elementarbereichs der Musikschule Mühlheim oder der rockige Nachmittag „Musikschule on stage“ im Schanz – jede der Veranstaltungen war einen Besuch wert.
Deutschlands Nr. 1 in Sachen Country-Musik, AnnDoka, begeisterte mit einer Mischung aus eigenen Liedern, darunter Lea, das von der Jury des Deutschen Rock- und Pop-Preises 2012 zum besten Countrysong gewählt wurde und Interpretationen der Hits aktueller Country-Größen wie Taylor Swift, den Dixie Chicks und Carrie Unterwood in Mühlheims Nr. 1 in Sachen Kultur, dem Schanz. Die selbe Jury hatte AnnDoka im Dezember zur „Besten Countrysängerin“ gekührt. Zusammen mit Chris Hennecke an der Gitarre, Frank Schädler an den Drums und Alex Seyfried am Bass entführte Antje Hennecke die Gäste in die musikalische Welt des Honky Tonk und Hillbilly, vermittelte bei Vielen ein Gefühl der Weite der Vereinigten Staaten.
„Die Liebe geht durch den Magen“ und „Wenn alle Künste untergehn – die Kochkunst ewig bleibt bestehn“. Zwei Redewendungen, die Angelika Loewenheim bei iher Einführung zur Ausstellung „Eigener Herd ist Goldes wert“ zitierte. Die meisten der Exponate im Mühlheimer Stadtmuseum hat die leidenschaftliche Sammlerin von Küchengegenständen – ein Geheimtipp seien immer noch die Flohmärkte in der Bretagne – aus ihrem in 30 Jahren zusammengetragenen Bestand zur Verfügung gestellt. Was sich wohl hinter Ochsenbluttöpfen, Kaminsägen und Feuerböcken verbirgt?
Bis zum 12. Mai ist die Ausstellung des Mühlheimer Geschichtsvereins jeden Sonntag von 11 Uhr bis 16 Uhr im Stadtmuseum an der Marktstraße geöffnet. Eine Kochshow, 50er-Jahre Filme, ein Ratespiel, Waffelbacken und ein Mundart-Vortrag erweitern die Ausstellung.
„Die ganze Woche habe ich mich schon auf den Schwarzbieranstich bei Ihnen gefreut“, schmeichelte sich Bundesumweltminister Peter Altmaier in die Herzen der Obertshausener. Bonmots wie „Wir kleinen Bundesländer müssen zusammenhalten“ – bekanntlicht kommt der twitternde Peter Altmaier aus dem Saarland – und „Hauptsach gudd gess, geschafft ham mir schnell!“ taten ihr Übriges, um die Stimmung im Kleinkunstsaal des Bürgerhauses hoch zu halten. Nicht nur mit seinen Ausführungen zur Energiewende „In China wird jede Woche ein Kohlekraftwerk an das Stromnetz angeschlossen“ und „Die Energiewende ist die größte Innovationschance in der Bundesrepublik seit 60 Jahren“ hinterließen Eindruck, sondern auch seine umgängliche Art, die darin gipfelte, dass er noch rund 30 Minuten nach seinem Vortrag im Publikum Hände schüttelte und bei zahlreichen Gästen saarländische Wurzeln aufspürte.
Noch so jung ist mein Blog und schon gilt es, den ersten Abschied zu vermelden: die DJ`s Uli und Erik hängen ihren Job an den Nagel. Ein letztes Mal bei der 1000-Jahr Feier der Basaltköppe wollen sie die Massen zum schwofen bringen, dann ist Schluss. Der SUM-Halla wird etwas fehlen, auch wenn bereits arrivierte Nachfolger an der CD-Schublade gehandelt werden.
Fastnacht die Letzte: Löwin Katharina war nach anfänglicher Zurückhaltung ganz Närrin und tanzte mit ihrer Liebschaft und ihrem zukünftigen Kinderprinz Johannes ausgelassen am Zugrand.
Kaum ist der Schnee dahingeschmolzen, drohen große Überschwemmungen. Aber die Gullys scheinen gereinigt und werden locker mit den Wassermassen der kurzfristig entstandenen Seen auf Lämmerspieler Freiflächen fertig.
Schade, dass ich keine zehn Jahre mehr alt bin. Denn für diese Alterstufe empfahl die für die Buchtipps beim Hessischen Rundfunk verantwortliche freie Journalistin Juliane Spatz zwölf Bücher, darunter „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ von Andreas Steinhöfel. Die Geschichte des nach eigenen Aussagen tiefbegabten Rico und seines neuen, hochbegabten Freundes Oskar, der nur mit einem blauen Helm auf dem Kopf das Haus verlässt, weil er, ganz Schlauberger, um die Gefahren des Lebens weiß, scheint mir sehr verlockend. Zumal beide einem Mister 2000 auf die Spur zu kommen versuchen, der immer wieder Kinder entführt, um sie gegen 2000 Euro Lösegeld freizulassen. Zudem bot das blaue sofa in der evangelischen Bücherei zwar nicht, wie bei der Buchmesse, Starautoren, so doch lesehungrigen Kindern Platz.
Natürlich durften am vorletzten Wochenende der fünften Jahreszeit auch Narrentermine nicht fehlen. Auf gewohnt gute Stimmung traf ich bei der Kinderfeuerwehr in Obertshausen, bei der Sandra Müller mit ihrem Team einmal mehr den Nerv der Sechs- bis Zehnjährigen getroffen hatte.